Ausschnitt aus dem Dokumentarfilm von Angela Meschini:
Nicht für die Liebe geboren? 1994
Auf die Frage, was das Malen und Schreiben ihr bedeute, antwortete Sibylle leise: „Die Menschen sind oft traurig, wenn sie allein sind im Leben. Ich bin oft alleine gewesen. Bilder erzählen Geschichten, schenken ein Lächeln“. Dann vergleicht sie Bilder mit einem Schutzengel, an den sie immer glaube und der ihr Kraft gebe. «Oft habe ich mich gewundert, wie ich für etwas den Mut und die Kraft aufgebracht habe. Für Geld habe ich nie gestritten, nur für die Gerechtigkeit» Und sie spricht vom Grundrecht aller Menschen, in Ruhe leben zu dürfen.
„Aber sicher: Ich gehöre dem Schutzengel, dem Hund und den Katzen. Manchmal auch einem lieben Menschen, welchem ich mit ein paar Strichen dankbar sein kann!“
Ihre Vorbilder? „Lebdigi kenn i kee…“ und zögerte „aber de Remo Broger villicht“. Und sonst halt der Pestalozzi, Gotthelf, die Maler Hodler und Anker, die seien wie Fixsterne am Himmel. Man bewundert und sieht sie, kann sie aber nicht erreichen. „Meine liebsten Freunde jedoch sind die Tiere, meine Katze damals und mein Hund».
Ihre Bilder erzählen vom Land Appenzell und von ihr selbst. Von den kleinen Dingen, die alles ausmachen. Ihre Malerei ist ein Teil ihres Lebens. Jener Teil, wo plötzlich Ruhe um sie war. Wo ihre tausend Gedanken sich in der Stille fanden. Wo Landschaft, Geschichten und Farben sich zu einem Kunstwerk vereinten. Sibylle ist eine unbestechliche Beobachterin, nichts entgeht ihr. Sie sucht nach der Wahrheit und findet sie in ihren Bildern, wo wir sie immer wieder neu entdecken dürfen.
Sie hat mit ihrem Werk Grosses und Bleibendes für uns geschaffen.